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Athletenbericht Challenge Roth 14.07.2013 Thomas Mauerhoff

Langdistanz die 5te und Roth zum 2.ten Mal

Bereits zum 5. Mal bereitete ich mich auf eine Langdistanz im Triathlon vor. Nach 3 mal Ironman in Frankfurt (2008: 11:10 h, 2010: 11:06 h und 2012: 10:08 h) ging ich zum zweiten Mal in Roth an den Start (2011: 10:30 h). Hier wollte ich erneut meine bisherigen Bestzeiten auf den 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad und 42,2 km unterbieten. Wenn möglich, wollte ich sogar diesmal unter der magischen 10 Stundengrenze bleiben. Eine Zeit, die ich bisher nicht für möglich gehalten habe.

Eigentlich sollte 2013 ein Zwischenjahr werden, da ich nach 4 Langdistanzen nun zu der ältesten Gruppe in meiner Altersklasse gehöre (M45-M49). Aber da Yvi beim IM in Frankfurt zu wenig Schmerzen hatte und sie in Roth starten wollte, wollte auch ich mir dieses Vergnügen nicht entgehen lassen. Zu schön war die Vorbereitung zumal auch die dreisten 3, Heiko Gerhart, Jürgen Kunkel und Stephan Neu in Roth gemeldet waren. Mit viel Glück konnten wir sogar noch eine Staffel mit Bianca Kolpak, Norbert Herdt und Thoralf Friedrich an den Start bringen!

Vorbereitung

Die Vorbereitung lief wie immer perfekt. Keine Krankheit, keine Verletzung, perfektes Trainingslager auf Fuerte und noch ein Verregnetes in Roth – das alles mit super Unterstützung durch die Trainingskollegen! Der Wettkampf ist bestimmt nicht gesundheitsfördert, solch eine Vorbereitung (98 %) aber in jedem Fall!

Für die Statistik-Interessierten wie ich eine Übersicht in Zahlen:

Schwimmen:
seit 01.11.2012: 327,4 km
seit 01.01.2013: 258,4 km
Rad
seit 01.11.2012: 7757,0 km
seit 01.01.2013: 6666,0 km
Laufen
seit 01.11.2012: 1915,0 km
seit 01.01.2013: 1477,6 km
Stabi/Krafttraining:
seit 01.11.2012: 18:22 h
seit 01.01.2013: 13:09 h

Wettkampfvorbereitung

Freitags reisten wir nach Roth an. Ein Glück waren wir so früh, den wir brauchten über 4 h über die verstopften Autobahnen! In Roth herrschte das übliche Chaos. Die Anmeldung hingegen ging deutlich schneller als in 2011. Jetzt war noch genügend Zeit für die Nudelparty. Diese hat uns aber enttäuscht. Es waren zu viele Menschen in einem heißen Zelt. Kein Vergleich zu Frankfurt! Wir aßen dass, was wir ergattern konnten und fuhren bald in unsere Pension nach Georgensgemünd.

Am Samstag stand noch eine 40-Minütige Radausfahrt und ein 20 Minütiger Lauf auf dem Programm. Zu siebt absolvierten wir diese Trainingseinheiten. Neben Heiko, Jürgen und Yvi waren auch Norbert, Sebastian und Julia mit dabei.

Check-In RothDer Rad-Check-In am Nachmittag sollte eigentlich Routine sein. Das war es auch, bis Stefan seinen Chip vermisste! Gemeinsam suchten wir die Wechselzone ab und auf einer Mülltonne fanden wir den Chip tatsächlich wieder. Den vereinbarten Finderlohn, eine Kiste Bier, besorgte Stefan sofort. Diese sollte uns Sonntagnacht noch nützlich sein…

Das gemeinsame Abendessen mit allen Teilnehmern und Fans war ein weiteres Highlight. Mit über 20 Personen speisten wir zusammen und beredeten noch mal den Ablauf des folgenden Tags.

Die Nacht war dann kurz und die Nervosität war uns anzumerken. Um 3:30 h ging es zum Frühstück, um 4:30 Uhr war die gemeinsame Abfahrt zum Schwimmstart. Die Wechselzone wurde eingerichtet, andere Athleten begrüßt und der geplante Ablauf mehrere Male durchgegangen. Stefan und Arnd waren die ersten von uns. Sie starteten um 6:40 Uhr. Kurz vorher verabschiedete ich Yvi mit einem Kuss und vielen guten Wünschen. Sie war 15 Minuten vor mir, um 6:45 Uhr am Start. Im vergangenen Jahr schwammen wir in Frankfurt gemeinsam zur Startlinie. Inzwischen ist sie auch schon ein „alter Triathlonhase“. Sie wird ein gutes Rennen machen, war ich mir sicher! Die letzten Minuten vor dem Start verbrachte ich mit Heiko und Jürgen. Jürgen musste am längsten von uns auf seinen Start warten. Heiko und ich waren in der gleichen Startgruppe. Wir wünschten uns viel Erfolg, dann ging es endlich los…

Das Rennen – Das Schwimmen

Die Wasserqualität empfand ich viel schlechter als vor 2 Jahren. Bestimmt hatte das Hochwasser in den letzten Wochen seinen Anteil daran. Immer wieder erkannte man dicke grüne Fetzen im Wasser. Aber das zählt jetzt alles nicht. Ich ordne mich frech vorne ein und als der Startschuss fällt, versuche ich meinen Rhythmus zu finden. Das ist das Wichtigste überhaupt. Es gibt nur am Start kurze Rangeleien. Meine Schwimmbrille ist diesmal dicht und ich versuche schnelle Füße zu finden, so wie es in 2012 beim Moret-Triathlon geklappt hatte. Aber die Sicht im Wasser ist sehr schlecht. Wenn ich mal Füße gefunden habe, waren die entweder zu langsam oder der Besitzer dieser Füße hatte Orientierungsprobleme und schwamm zick-zack. So war ich doch auf meine eigenen Schwimm- und Orientierungskünste angewiesen. Nach der ersten Wende wunderte ich mich, warum meine Kollegen soweit in der Kanalmitte schwammen. Als ich mit der Hand über den steinigen Kanalgrund fuhr, wusste ich warum. Ich musste meine Richtung wieder ändern und etwas Umwege schwimmen.

Immer mehr rote Badekappen aus der früheren Startgruppe sind um mich herum und kurz vor Schluss bekomme ich den üblichen tritt auf die Nase von einem Brustschwimmern. Aber es ist nichts passiert. Ich habe mich beim Schwimmen nicht wohl gefühlt und hatte den Eindruck langsam zu sein. Wissen tut man das beim Schwimmen leider nicht. In diesem Fall hatte ich jedoch recht. Als ich aus dem Wasser kletterte, zeigte meine Uhr 1:10 h an. Ich war enttäuscht und bedient. Wofür bin ich die vielen Schwimm-km geschwommen. Erst nach dem Rennen erfuhr ich, dass fast alle nicht Ihre Zielzeit im Schwimmen erreicht hatten. Egal- wie auch immer. Schnell raus aus dem Neo und zum Fahrrad. Mit meinem Wechsel war ich zufrieden. Jetzt kommt das Sahnestück von Roth: Die Radstrecke!

Das Rennen – Das Radfahren

Mit etwas Enttäuschung stieg ich auf das Rad und beschloss meine geplante Zurückhaltung auf dem Rad aufzugeben. Nach der Sortierung von Handschuhen, Getränken und GPS-Sensor legte ich mich auf mein Rad und gab Gas. Da das komplette Frauenfeld 15 Minuten vor mir gestartet war, überholte ich viele von ihnen. Oft musste ich dafür weit ausholen, da viele im Pulk fuhren. Aber ich fühlte mich wohl auf dem Rad und meine Beine fühlten sich sehr gut an. Die ersten 2 Hügel vor Heideck und Selingstadt ging ich aber wie geplant zurückhaltend an. Wir hatten Glück mit dem Wind. Auf der langen Geraden von Heideck nach Greding gab es Unterstützung. Ohne Probleme konnte ich Geschwindigkeiten über 40 km/h auf diesem Streckenabschnitt fahren. Das tat so richtig gut, auch wenn die Strecke noch weit war. Nach exakt einer Stunde auf dem Rad schaue ich zum ersten Mal auf den Tacho: 37 km! Jetzt konnte ich am Gredinger Kalvarienberg wieder etwas Tempo rausnehmen. Die Stimmung an der Strecke war hier schon sensationell. Lauter Feste, gut gelaunte Menschen, Kuhglocken und Anfeuerungsrufe von allen Seiten. Alleine hierfür lohnt sich jede Vorbereitung. Roth ist ein tolles Pflaster für einen Triathlon!

Den Kalvarienberg kam ich ordentlich hinauf. Bei der Abfahrt hatte ich die Kampfrichter hinter mir. Gerne hätte ich die vor mir fahrenden Damen in der Abfahrt überholt. Diese fuhren aber so weit links, dass ich auf die Gegenfahrbahn fahren müssen. Eine Bestrafung durch die Kampfrichter wollte ich unbedingt vermeiden. So blieb ich hinter den Damen und setzte erst später zum Überholen an.

Dann entdeckte ich Yvi vor mir. Sie fuhr ganz alleine eine kleine Anhöhe hoch. Sie sah schnell und locker aus. Ich fuhr neben sie und wir unterhielten uns kurz. Auch sie war mit dem Schwimmen nicht zufrieden, war aber trotzdem schneller als ich gewesen. Das brachte mir immerhin einen Wettgewinn von einem Rumpsteak ein. Ein kleiner Trost für mich. Heiko wäre noch nicht durch. Das konnte ich mir kaum vorstellen. Wir wünschten uns noch einmal alles Gute und ich fuhr weiter.

Solarer BergSo allmählich wurde es einsamer auf der Strecke. Ich hatte bereits viele Fahrer überholt und hatte immer noch das Gefühl schnell und fit zu sein. Ich freute mich auf die kommenden Stimmungsnester vor und in Hilpoltstein! Vor Hilpoltstein war es schon wieder richtig klasse, aber der Solarer Berg war dann wieder einfach unbeschreiblich. Vor 2 Jahren war es schon das absolute Triathlon-Highlight und in diesem Jahr empfand ich es noch heftiger. Es fing früher an und nach der berühmten Rechtkurve ein Blick nach oben: Die Tränen schossen mir ins Gesicht. Schnell noch ein paar Kollegen überholen und dann nur noch auf einer Spur die Menschenmassen genießen. Einfach geradeaus fahren. Man kann sich darauf verlassen, dass die Menschen zur Seite gehen. Mit einem langsamen Wiegetritt die Straße hinauf und versuchen, jede Anfeuerung aufzusaugen. Einige konnte ich erkennen! Markus macht noch die Bilder! Ein großes Lob an ihn, der als Staffelläufer geplant wegen einer Verletzung nicht antreten konnte und uns trotzdem so sehr unterstützte! Der Berg wollte gar nicht enden und das war gut so! Oben dann doch angekommen, musste man sich erst wieder sortieren, das passende Tempo aufnehmen und wieder Fahrt aufnehmen. Regelmäßig versuchte ich Salztabletten gegen drohende Krämpfe zu nehmen. Einmal hatte ich aber Glück, als ich statt der Salztabletten meine ähnlich geformten Ohrenstopfen vom Schwimmen in der Hand hatte und es gerade noch so bemerkte…

Immer öfter hörte ich nun auch „maui“-Rufe auf der Strecke. Alle Fans waren inzwischen vom Schwimmstart auf die Radstrecke gewechselt. Ein riesiges Pensum was unsere Fans an diesem Tag für uns auf sich nahmen. Vielen Dank dafür! Jede einzelne Anfeuerung oder Blick in Euer Gesicht hat geholfen. In Eckersmühlen auf der Biermeile war wieder Party angesagt. Leider ist man an dieser Stelle so schnell, dass man kaum jemand erkennt.

Auf der 2. Radrunde wurde es deutlich ruhiger. Weniger Radfahrer, auch etwas weniger Zuschauer. Nur in den Hochburgen Selingstadt, Eisölden, Greding und Hilpotstein war es weiterhin laut. Meine Beine wurden schwerer aber das Tempo war gut. Bei km 90 war ich gerade einmal 2:30 h unterwegs. Ich war eigentlich für mein großes Ziel „unter 10 h finishen“ schon zu schnell. Längst hatte ich meinen Rückstand vom Schwimmen eingeholt. Ich entschloss, etwas Tempo raus zu nehmen. In Selingstadt überholte ich Stefan Günter, meinen Ex-Vereinskollegen von der TSG. er war 20 Min. vor mir gestartet. Wir wünschten uns alles Gute und es ging weiter. Das 2. Mal in Greding tat dann schon etwas mehr weh. Außerdem hatte auch der Wind zugenommen. Es würden noch harte km bis nach Roth werden, dachte ich so bei mir. Ein kurzes Tief bei km 120-130 überwand ich und trotz harter Oberschenkelmuskeln fühlte ich mich wieder wohl. An den kurzen Steigungen ging ich aus dem Sattel und entspannte somit meine Bein- und Rückenmuskulatur. Vor 2 Jahren hatte ich an dieser Stelle viel mehr Probleme. Mitten im Niemandsland entdeckte ich Peter Hufgard, Jürgen Franz und Nina Vabic. Nina und Peter hatten vor 2 Wochen Traumzeiten beim IM in Klagenfurt erzielt. Jetzt unterstützen sie mich und waren offensichtlich genauso überrascht über meine Zeit wie ich.

Ein sehr unangenehmes Ereignis möchte ich nicht vorenthalten. Eine Radfahrerin erledigte ein dringendes Bedürfnis direkt auf dem Rad. Da ich im Begriff war, diese Fahrerin gerade zu überholen, blieb das für mich leider nicht ohne Folgen. Ich wischte mir einige Tropfen von einigen Körperteilen, verfluchte das Mädel und fuhr weiter. Auch ich musste seit km 120 recht dringend auf die Toilette. Aber ich beschloss noch bis zum Laufen damit zu warten. Zu sehr hätte mich der Zeitverlust geärgert.

Die 2. Durchfahrt am Solarer Berg war nicht mehr ganz so ergreifend, aber immer noch genial. Der Rest der Strecke verging wie im Flug. Nach Hilpoltstein, durch Eckersmühlen bis nach Roth konnte ich noch einmal richtig Gas geben. Das Radfahren war einfach nur genial. Ich fühlte mich auf dem Rad pudel wohl. Wenn da nicht die inzwischen sehr harte Oberschenkelmuskulatur und noch das Laufen gewesen wäre, ich wäre gerne noch weiter gefahren. Ich bin gefahren wie ein Henker. Immer wieder habe ich meine Zeit kontrolliert. Ich wollte um 13:30 Uhr auf der Laufstrecke sein. Kurz vor der 2. Wechselzone war es aber erst 13:23 Uhr! Es waren erst 5:06 Stunden um. Das bedeutete eine Schnitt von über 35 km/h.

Ich öffnete auf dem Rad den Klettverschluss der Schuhe und stellte die Füße auf die Schuhe. Beim Moret hatte ich den 2. Teil leider vergessen, worauf hin ich beinahe beim Wechsel stürzte. Diesmal ging alles glatt. Aber würde ich mit diesen dicken und schmerzhaften Oberschenkel überhaupt noch laufen können? Ich bog ab in die Wechselzone und bekam einen riesigen Motivationsschub…

Das Rennen – Wechsel 2 und Laufen

Am Straßenrand in vorderster Reihe hörte ich Papa, Papa und Maui Rufe. Da erkannte ich meine 2 Rüben Sina und Lea sowie Yvis jüngsten Sohn Dario. Sie hatten sich heimlich auf nach Roth gemacht um uns zu unterstützen. Uns haben sie gesagt, sie hätten keine Zeit oder keine Lust zu kommen. Dann haben sie sich selbst organisiert. Lea ist gefahren. Sie nahm ihren Freund Max und Schwester Sina mit. Dann haben sie Dario in Großwallstadt abgeholt! Das wird eine Überraschung für Yvi werden, denn ich weiß, wie sehr auch sie sich darüber freut.

Maui beim LaufenJetzt kann kommen was will, ich werde einen guten Marathon laufen! Unsere Kinder sind extra gekommen um uns gut finishen zu sehen. Eine kurze Zeit tat mir nichts mehr weh. Ich übergab mein Fahrrad und lief in die Wechselzone. Leider war wie vor 2 Jahren mein Laufbeutel nicht da. Aber nach kurzer Zeit rannte eine Helferin zu mir und drückte mir den Beutel in die Hand. Der Wechsel war dann ok. Ich zog die Schuhe und Mütze an, steckte ein paar Gels ein und lief aus dem Wechselzelt. Da waren sie wieder unsere Kinder und feuerten mich an. Ich war total stolz. Auch die anderen Großwallstädter, Wolfgang, unsere gute Mannschaftsseele, Staffelschwimmerin Bianca, Claus , Steffi, Gitte, Christel und die andere waren dort und feuerten kräftig an. Auf dem Weg zur Lende spürte ich wieder die Oberschenkel. Das sollte sich auch bis zum Schluss nicht mehr ändern. Auch wenn mir einige Zuschauer zuriefen, dass ich gut und locker aussehen würde, ich fühlte mich nicht so. Ich war auf den ersten Metern viel zu schnell. Der erste km lief ich in 4:30 Min/km.

Jetzt erst mal eine Pinkelpause einlegen und den Puls herunter bekommen. Boa, tat das gut. Gefühlte 10 Minuten stand ich im Wald und ließ es Laufen. Ich hörte meine Atmung und wusste, ich darf nicht zu schnell laufen. Aber auch die nächsten Kilometer waren deutlich unter 5 Min/km. Eine 5:10 Min/km würde mir für mein Traumziel doch  reichen. Dann beschloss ich Gehpausen an den Verpflegungsstellen einzulegen. Das war der Grundstein für ein gutes Rennen. Ich konnte meinen Puls herunter bringen und genügend Flüssigkeit zu mir nehmen. Die Sonne brannte am Himmel und die vorhergesagte Bewölkung blieb leider aus.

Mein Kumpel Kashif bekam wie immer meine Radhandschuhe, die ich immer noch in der Hand hielt, in die Hände gedrückt. An der Lende erkannte ich erst Claudia Hille, die ihren Mann Arnd anfeuern wollte und dann Radkollege Roland Trippel. Ich lief immer noch schneller als geplant aber fühlte mich wohl. Erst kam mir Arnd entgegen, dann Stefan. Beide sahen auch noch gut aus. Heiko kam mir erst nach der ersten Wende entgegen. Er war also tatsächlich hinter mir und sah nicht mehr so gut aus. Aber ich hatte jetzt auch genug mit mir zu tun. Immer wieder legte ich Gehpausen an den Getränkestationen ein, um dann wieder schnell weiterzulaufen. Das funktionierte prima. Yvi kam mir auch bald entgegen. Sie wirkte auch nicht mehr so frisch aber entgegen von vielen anderen lief sie noch recht flott. Jürgen Franz fragte kurz nach meinen Zeiten. An der Lende traf ich wieder Max, Sina, Lea und Dario. Vorher entdeckte ich Linda und Christian vom Trainingslager in Fuerteventura. Christian rief mir bei einer Getränkepause zu: „Los, lauf wie ein Mann!“.

Nach der Abzweigung in den Wald war Jürgen Stenger mit seiner Frau lautstark an der Strecke. Zieleinlauf in RothJetzt kam der Laufteil, der mir vor 2 Jahren so schwer fiel. Ich lief konstant weiter. Mittlerweile war es brütend heiß. Ich nahm jedes Schwammangebot an. Meine Mütze feuerte ich schon vor einer Weile in die Büsche, weil ich einfach mehr Luft auf dem Kopf brauchte. Wieder hatte ich bei km 25-30 eine kleine Schwächephase. Meine Gehpausen wurden etwas länger, aber ich konnte ansonsten durchlaufen. Seit km 20 versorgte ich mich zusätzlich mit Cola. Das klappte jetzt ganz gut. Jürgen Stenger rief mir auf dem Weg aus dem Wald zu: „Die 10-h knackst Du heute!“. Ich wusste, ich war immer noch sehr gut in der Zeit und auf Kurs. Aber die Oberschenkel brannten und die Waden und Fußmuskulatur begann unregelmäßig zu zucken. Das letzte Mal kam mir erst Heiko, dann Yvi entgegen. Hätte Yvi mich nicht gerufen, ich hätte sie verpasst. Zu sehr war ich gerade mit mir selbst beschäftigt. Ich verfluchte die Rother Laufstrecke. Während man in Frankfurt froh ist bei km 31,5 in die letzte Runde einzubiegen um sich bei den Fans zu bedanken, ist man hier im Niemandsland! Dann endlich zum letzten Mal an der Lende. Dores, die triathlonbegeisterte Freundin von Jürgen Kunkel gab mir ein Powerbar-Getränk. Ich nahm einen großen Schluck und machte mich auf die letzten km Richtung Roth. Jeden km kontrollierte ich die Zeit. Ich hatte immer mehr Puffer auf meine Zielzeit von 9:59 h. Jetzt konnte mich nur noch ein Krampf stoppen. Aber diese Krämpfe kündigten sich immer mehr an. Meine große Fußzehe krümmte sich immer wieder im 90 Gradwinkel im Schuh. Ich drückte dagegen und konzentrierte mich auf einen lockeren Laufstil. Bei der letzten Runde durch Roth wurde mein Name durchgerufen und lauter Beifall ertönte. Das tat noch mal richtig gut. Einen km vor dem Ziel kontrollierte ich erneut die Zeit. Ich hatte noch über 12 Minuten Zeit, um unter 10 h zu finishen, doch anstatt Tempo raus zu nehmen wurde ich automatisch schneller. Über den roten Teppich, ging es dann ins Stadion. Tosender Jubel und ganz viele bekannte Gesichter. Es hatte sich alles gelohnt. Jeder einzelner Vorbereitungsmeter oder Trainingsminute! Den Marathon konnte ich in 3:30:04 h abschließen. Im Ziel stand dann eine unglaubliche 9:53:03 h!

Nach dem Lauf

Stefan und mauimaui und yviIch war völlig platt und brauchte eine ganze Weile, bis ich wieder gehen oder reden konnte. Peter Hufgard gratulierte und freute sich mit mir. Stefan Neu kam ebenfalls hinzu und gratulierte mir! Schnell die Massage, Duschen und ein bisschen essen. Dann raus zu den Fans. Grenzenloser Jubel. Alle waren sie da. Sogar mein Onkel, Lothar, der mich mit 7 Jahren zum Laufen zum „Türmchen“ mitgenommen hatte, ist aus München angereist.

Dankeschön

Ich danke in erster Linie meiner Herzallerliebsten Yvi. Sie ist nicht nur mein Rückhalt im privaten Bereich, sondern inzwischen auch zusätzlich ein ganz wichtiger Trainingspartner! Meinen und Yvis Kindern möchte ich ausdrücklich ebenfalls für die Unterstützung und für das Verständnis danken.

Von den vielen Trainingspartnern möchte ich vor allem Heiko heraus heben. Seine positive, soziale und trotzdem professionelle Art ist uns allen ans Herz gewachsen. Ohne ihn wäre meine Leistung in Roth nicht möglich gewesen. Wolfgang Höfer (Wolfi) hat einen großen Anteil bei der Verbesserung meiner Laufleistungen in diesem Jahr. So gibt es noch sehr viele, die ich an dieser Stelle erwähnen müsste (TVG, TSG, Natare, Triforyou, u.s.w). Die Gemeinschaft im Triathlon ist einfach fantastisch. Es ist kein Wunder, dass man von dieser Droge nicht los kommt.

Einen ganz besonderen Dank an alle Fans! Es ist unbeschreiblich schön, so unterstützt zu werden. Dank an alle, die mitgereist sind oder mit gefiebert haben! Danke an die unglaublich vielen Glückwünsche!

Danke an alle Fans in Roth

Euer

maui